Infobrief der FNR 02/2022: 

Projektförderung Wald im Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe

Aktuell fördert das BMEL über das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe 165 Vorhaben mit ca. 49 Mio. €. Die Aufteilung auf die verschiedenen Bereiche ist in der Grafik dargestellt.

Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“: Aufteilung der Fördermittel für Wald-Projekte

Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“: Aufteilung der Fördermittel für Wald-Projekte auf die Förderbereiche (Stand: 6.2022, Quelle: FNR)

Förderrichtlinie „Waldklimafonds“

Aus dem Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“ (EKF) stehen Mittel zur Verfügung, um das Erreichen der energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung zu unterstützen. Durch den im Rahmen des EKF vom BMEL und dem BMUV gemeinsam eingesetzten Waldklimafonds werden Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau des CO2-Minderungspotenzials von Wald und Holz sowie zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel gefördert.

Derzeit werden über den Waldklimafonds 238 Projekte mit insgesamt rund 88 Mio. € gefördert. Die Aufteilung der Projekte auf die Förderbereiche im Waldklimafonds stellt die Grafik dar.

Ein Überblick über alle aktuellen Forschungsvorhaben im Waldklimafonds bietet die Darstellung in der Projektdatenbank.

Waldklimafonds: Aufteilung der Fördermittel 6/2022

Waldklimafonds: Aufteilung der Fördermittel auf die Förderbereiche (Stand: 6.2022, Quelle: FNR)

Save the date: Deutsche Waldtage - Gemeinsam! Für den Wald

Vom 16. bis zum 18. September veranstaltet das BMEL in Kooperation mit der gesamten Branche und unterstützt vom Deutschen Forstwirtschaftsrat e. V. (DFWR) die vierten Deutschen Waldtage. Weitere Informationen zum Schwerpunktthema und zu den Aktivitäten folgen in Kürze.

Quelle: BMEL

Quelle: BMEL

Broschüre zum Borkenkäfer-Management

„Borkenkäfer an Nadelbäumen“ lautet der Titel der neu aufgelegten Publikation, in der die FNR Optionen zum Borkenkäfermanagement vorstellt. Die Broschüre beschreibt und bebildert gängige Borkenkäferarten und deren Flugzeit, Brutbild, Generationenzahl und Überwinterungsstrategien samt Wirtsbäumen und Befallsmerkmalen. Zudem wird das System des Integrierten Borkenkäfermanagements als Kombination aus waldbaulich-biologischen, biotechnischen, mechanischen und – als letzte Option – chemischen Maßnahmen zur Vorbeugung, Überwachung und Bekämpfung vorgestellt.

Ungebetenen Gästen auf der Spur

„Wichtige Forstschädlinge – erkennen, überwachen, bekämpfen“ lautet der Titel einer neuen Publikation, die FNR im Frühjahr herausgegeben hat. Schäden an Wurzeln, Rinde oder Holz, an Blättern und Nadeln oder komplexe Erkrankungen können die Folge sein, wenn die Populationen von Pilzen oder Käfern, Raupen und Faltern, Läusen oder Mäusen im Forst Überhand nehmen. Die Broschüre beschreibt 43 Arten, die wirtschaftlich bedeutsame Schäden in forstlichen Jung- und Altbeständen verursachen können. Außerdem enthält sie Informationen zum Pflanzenschutz im Wald und zu Beratungseinrichtungen.

Die Broschüre „Wichtige Forstschädlinge“ liegt in der Mediathek der FNR zum Bestellen und zum Download bereit. Bildquelle: FNR/2022

Die Broschüre „Wichtige Forstschädlinge“ liegt in der Mediathek der FNR zum Bestellen und zum Download bereit. Bildquelle: FNR/2022

Online-Themennachmittage zum Waldklimafonds

Mit fünf Themennachmittagen zum Waldklimafonds (WKF) startete die FNR im Auftrag von BMEL und BMUV eine neue Online-Veranstaltungsreihe zum Praxistransfer von Forschungsergebnissen aus dem WKF. Die Offerte richtet sich an Waldbesitzende, Forstbetriebe, Baumschulen oder Selbstständige sowie an (Forst-)Wissenschaftler, Naturschützer und forstlich Interessierte. Am 8. Juni gab es mit dem Thema „Wasserspeicher Wald: Von Grundwasserneubildung bis Moorrenaturierung“ den Auftakt, weitere Veranstaltungen folgen im Laufe des zweiten Halbjahres.

Runder Tisch zur Digitalisierung im Cluster Forst und Holz

Künstliche Intelligenz, Cloud oder Big Data – Schlagworte digitaler Technologie, die Einzug in die Forstwirtschaft hält. Das BMEL unterstützt die Akteure des Clusters Forst und Holz und übertrug der FNR die Organisation und Moderation eines Runden Tisches „Digitalisierung Forst und Holz“. Am 12. Juni verständigten sich mehr als 40 Fachleute in einer Online-Veranstaltung auf ein Konzept für den Prozess und die Aufgaben des Runden Tisches.

DRMDat: Datenhighway für Forst- und Holz in Mitteleuropa

Ein von der deutschen „Plattform Forst und Holz“ koordiniertes Projektkonsortium aus KWF, AGR und DFWR entwickelte zusammen mit der „Kooperationsplattform Forst Holz Papier“ aus Österreich im Forschungsvorhaben „DRMDat“ den ersten elektronischen Datenstandard für die Forst- und Holzwirtschaft in Mitteleuropa. Das Vorhaben wurde vom BMEL gefördert. Ziel war es, einen mitteleuropäischen Standard für effiziente IT-Applikationen und Geschäftsprozesse zu schaffen. DRM.dat ist ein Standard für einen digitalen Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette Forst und Holz in Mitteleuropa und ermöglicht die automatisierte elektronische Kommunikation zwischen zwei oder mehr Marktpartnern für ein effizientes Logistikmanagement.

Wasserhaushalt der Eiche: Förderer oder Konkurrenten in der Nachbarschaft?

Ein Forscherteam der Technischen Universität München untersucht bis 2025 die Wechselwirkungen bei der Wassernutzung von Bäumen in zukunftsträchtigen Mischbeständen. Im Zentrum steht die Zukunftsart Eiche jeweils in Kombination mit Buche, Kiefer oder Douglasie. Das wissenschaftliche Fundament zur Bewertung dieser Baumartenmischungen soll am Projektende als waldbauliches Verfahren zur Steigerung der Klimaresilienz von Wäldern vorgelegt werden.

Debarking Heads II: Bereitstellungskette für entrindetes Holz punktet bei Ökoeffizienz

Entrindende Harvesterköpfe werden bei der Aufarbeitung verstreut liegender Stämme zur insektizidfreien Borkenkäferprävention eingesetzt. Das Verbundvorhaben fußt auf dem Vorgängerprojekt Debarking Heads, bei dem sich zeigte, dass für das entrindete Rundholz eine abweichende Logistikkette vorteilhaft ist. Ziel war es, den Absatz von im Wald entrindetem Rundholz zu stärken und eine Strategie für die Bekämpfung des Borkenkäfers in diese Prozesse einzugliedern.

Wald und Klima – planen mit Überblick

Wie der Wald der Zukunft aussieht, das ist eine Frage der Daten – mit diesem Ansatz arbeiten Forschende des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und des Thünen-Instituts an einer neuartigen forstwirtschaftlichen Entscheidungshilfe.

Die Ergebnisse des Waldklimafonds-Projektes sollen als forstwirtschaftliche Entscheidungshilfe dienen, um die Wälder klimaresilient zu gestalten. Für die Anwendung in der Praxis werden Baumartenempfehlungen und Forstmanagementoptionen für gängige Forstsimulatoren aufbereitet. Foto: FNR/Axel Schmidt

Die Ergebnisse des Waldklimafonds-Projektes sollen als forstwirtschaftliche Entscheidungshilfe dienen, um die Wälder klimaresilient zu gestalten. Für die Anwendung in der Praxis werden Baumartenempfehlungen und Forstmanagementoptionen für gängige Forstsimulatoren aufbereitet. Foto: FNR/Axel Schmidt

Fichte bleibt bedeutsam im Mittelgebirge

In den sächsischen und thüringischen Mittelgebirgslagen wird die Fichte auf geeigneten Standorten auch künftig wirtschaftliche und ökologische Bedeutung haben. Zu diesem Schluss gelangen die Projektbeteiligten des erfolgreich abgeschlossenen Verbundvorhabens FIRIS zur Risikoabschätzung der Bewirtschaftung der Fichte im Mittelgebirge. Ziel der Projekt-Teams war es, das Fichten-Wachstum im thüringisch-sächsischen Mittelgebirgsraum zu analysieren und zu modellieren, die Risiken biotischer und abiotischer Stressoren für die Fichtenbestände abzuschätzen und waldbauliche Handlungsoptionen zur Risikominimierung und Wachstumsoptimierung vorzulegen.

Blick auf den Südthüringer Wald vom Aussichtspunkt Triniusblick nahe Spechtsbrunn im April 2020. Foto: Ralf Wenzel/ThüringenForst AöR-FKK Gotha

Blick auf den Südthüringer Wald vom Aussichtspunkt Triniusblick nahe Spechtsbrunn im April 2020. Foto: Ralf Wenzel/ThüringenForst AöR-FKK Gotha

Waldbau mit nassen Füßen

Die Landesforst Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet zusammen mit den Universitäten Greifswald und Rostock einen Leitfaden zum Etablieren und Bewirtschaften von Mischwäldern mit Stieleichen auf Nassstandorten. Das Verbundvorhaben HydroForMix wird über den Waldklimafonds gefördert.

Wie nass Nassstandorte aussehen können, zeigt eindrücklich das Foto aus dem Forstamt Schuenhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Andreas Baumgart, Landesforst-MV

Wie nass Nassstandorte aussehen können, zeigt eindrücklich das Foto aus dem Forstamt Schuenhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Andreas Baumgart, Landesforst-MV

Robinie in Nachbarschaft zu sensiblen Biotopen

Die Ergebnisse des Waldklimafonds-Projekts „InvaRo“ gibt Auskunft über das Risikopotential von Robinienflächen auf schützenswerte Trockenrasen-Biotope. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, das Risiko der Robinie auf benachbarte Trockenstandorte abzuschätzen, Maßnahmen für Risikoflächen abzuleiten und eine Datengrundlage für den Konflikt zwischen Naturschutz und forstlicher Nutzung zu liefern.

Beispielausschnitt aus der für ganz Brandenburg erstellten Risikokarte. Die farblich gekennzeichneten Stufen geben das Risiko des Einwanderns von Robinien auf Trockenrasen-Standorte wieder und lassen die nötigen Handlungsmaßnahmen für den Biotopschutz abschätzen. Quelle: Hildmann, Christian (FIB)

Beispielausschnitt aus der für ganz Brandenburg erstellten Risikokarte. Die farblich gekennzeichneten Stufen geben das Risiko des Einwanderns von Robinien auf Trockenrasen-Standorte wieder und lassen die nötigen Handlungsmaßnahmen für den Biotopschutz abschätzen. Quelle: Hildmann, Christian (FIB)

Abgehorcht: Knabbert da wer?

Ein Forschungsverbund unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung WKI hat ein akustisches Verfahren entwickelt, das aktive Insektenlarven in Hölzern sehr effektiv und ohne zerstörende Probenahme aufspüren kann. Das System zielt vor allem auf die Abwehr invasiver Schädlinge durch Importwaren.

Importiertes Laubholz kann vor der Auslieferung akustisch auf aktiven Insektenbefall überprüft werden. oben: angeklemmter Sensor; unten: mobiler Messkoffer mit Mobiltelefon und Akku. Foto: Plinke, Burkhard

Importiertes Laubholz kann vor der Auslieferung akustisch auf aktiven Insektenbefall überprüft werden. oben: angeklemmter Sensor; unten: mobiler Messkoffer mit Mobiltelefon und Akku. Foto: Plinke, Burkhard

Plusbäume sollen hochwertiges Vermehrungsgut sichern

Im Projekt "AdaptForClim" wurden Grundlagen und Strategien zur Bereitstellung von hochwertigem und anpassungsfähigem forstlichem Vermehrungsgut erarbeitet. Das Vorhaben baute auf den im Verbundprojekt „FitForClim“ vermehrten Plusbäumen auf, die Ausgangspunkt für den späteren Aufbau hochwertiger Samenplantagen sind. Der Forstpflanzenzüchtung in Deutschland werden damit 4.200 Plusbäume der Baumarten Douglasie, Fichte, Kiefer, Lärche, Eiche und Bergahorn für zukünftige Züchtungsarbeiten zur Verfügung gestellt.

FNR peilt Interforst 2022 an

Wie sich der Wirtschaftsfaktor Wald durch Innovationsdenken und intelligente Forsttechnik im Zusammenspiel mit Wissenschaft und Politik weiterentwickeln lässt, will die Interforst 2022 zeigen. Die internationale Leitmesse für Forstwirtschaft und Forsttechnik findet vom 17.–20. Juli 2022 in München statt. Auch die FNR wird vertreten sein: Sie finden uns am Stand B6.321.