Infobrief der FNR 01/2024: 

Neues EU Projekt MoniFun will europäisches Waldmonitoring verbessern

Das EU-Projekt MoniFun wird eine Blaupause für ein harmonisiertes Europäisches Monitoring System entwickeln, welches die Multifunktionalität der Wälder in Europa abdeckt. Das Forschungsprojekt ist für 4 Jahre angelegt und startete am 1.1.24.

Die Wälder in Europa stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Klimawandel, intensives Waldmanagement und Umweltverschmutzung beeinflussen ihre Fähigkeit Ökosystemleistungen bereitzustellen. Das Verständnis über die Wirkungsmechanismen von Resilienz, Waldmanagement, Schutzregimen und die verschiedenen Ökosystemleistungen ist dabei aufgrund fehlender Daten und fragmentierter Erhebungsverfahren unvollständig. Das Fehlen eines harmonisierten Monitorings limitiert eine evidenzbasierte politische Planung und die Umsetzung von Maßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene.

MoniFun hat das Ziel, öffentlich verfügbare, allerdings bisher schwer zu erschließende Rohdaten innerhalb einer harmonisierten Plattform zusammenzubringen. Stakeholder sollen sich so über die Multifunktionalität der Wälder informieren können und evidenzbasierte politische Entscheidungen bzgl. der aktuellen Umweltherausforderungen fällen können. Das Projekt beabsichtigt Fernerkundungsverfahren mit bodenbasierten Datenerhebungsmethoden zu integrieren und diese Stakeholder nutzbar zu machen. Dabei sollen standardisierte Indikatoren entwickelt werden, die den wandelnden Informationsbedarfen entsprechen.

Die FNR organisiert umfassende Beteiligungsprozesse im Rahmen von MoniFun. Diese sollen dazu dienen, die verschiedene Bedarfe von Stakeholdern umfassend zu sammeln und das Projekt bei der Entwicklung von Ergebnissen mit hoher Praxisnähe und Anwendbarkeit unterstützen. Des Weiteren leitet die FNR die Kommunikationsaktivitäten des Projektes.

EUFORE EU Workshop diskutiert Grundlagen für Forschungs- und Innovationsagenda Wald und Holz

Am 13. Dezember fand der erste EUFORE-Workshop für europäische Stakeholder statt. Mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter aus über 35 Organisationen, darunter auch die Europäische Kommission, nationale Ministerien, zahlreiche Verbände sowie Forschungseinrichtungen, kamen in Brüssel zusammen. Die Stakeholder aus den Bereichen Forschung und Wissenschaft, Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Industrie sowie Zivilgesellschaft waren eingeladen, sich über verschiedene Aspekte der zu erarbeitenden Forschungs- und Innovationsagenda (SRIA) zu informieren, sowie ihre Ideen und Vorstellungen zur zukünftigen Europäischen Partnerschaft „Forests and Forestry for a Sustainable Future“ einzubringen.

Nach einer kurzen Einführung und Übersicht zum Fortschritt des Projekts EUFORE diskutierten die Teilnehmenden im Rahmen eines Word Café zu vier verschiedenen Fragestellungen:  

  1. Welche Stakeholder und Interessengruppen sind für die Umsetzung der SRIA im Rahmen der Europäischen Partnerschaft relevant? Wie können sie mobilisiert und im Rahmen der Europäischen Partnerschaft einbezogen werden?
  2. Welche Finanzierungsinstrumente und Arten von Maßnahmen sollten im Rahmen der Europäischen Partnerschaft zur Umsetzung des SRIA eingesetzt werden?
  3. Wie sollte ein Ansatz für ein offenes Innovationsökosystem im Rahmen der Europäischen Partnerschaft umgesetzt und institutionalisiert werden?
  4. Wie sollte die Europäische Partnerschaft auf bestehende relevante Initiativen, Projekte und Partnerschaften zugreifen, um Synergien zu erhöhen und den europäischen Forschungs- und Innovationshorizont zu nutzen und zu erweitern?

Die Ergebnisse des Workshops werden von den Projektpartnern ausgewertet und finden Eingang in den Entwicklungsprozess der Europäischen Partnerschaft, in deren Rahmen die Forschungs- und Innovationsagenda (SRIA) umgesetzt wird.

Diesem Treffen von Stakeholdern auf europäischer Ebene gingen bereits sechs Workshops in verschiedenen europäischen Regionen voran. An diesen beteiligten sich knapp 200 Interessierte und erörterten die aus ihrer Sicht wichtigsten Themen und Fragestellungen für die Bereiche Wald und Holz, die durch die SRIA und die Europäische Partnerschaft aufgegriffen und bearbeitet werden sollten.

Die FNR ist im Projekt EUFORE für die Koordinierung der verschiedenen Stakeholder verantwortlich und trägt als Leiterin des entsprechenden Arbeitspakets maßgeblich zur Erarbeitung der SRIA bei.

Projektstart EU Projekt INGUMA – Verringerung des ökologischen Fußabdrucks von Konsumgütern durch öffentlichen Dialog und innovative biobasierte Materialien

Nachhaltigkeit, Inklusion und Ästhetik - die Werte des New European Bauhaus (NEB), stehen im Zentrum des auf 4 Jahre angelegten INGUMA Projekts. Mineralische und fossile Baustoffe sollen durch innovative bio-basierte Materialien für Gründachanlagen ersetzt werden. Mit strukturierten Co-Creation Prozessen nach den Grundwerten des NEB wird es den Stakeholdern ermöglicht, ihre Erkenntnisse beizutragen und aktiv an der Entwicklung von bio-basierten Baustoffen teilzunehmen. 

Im Rahmen des Projekts werden Materialkits entwickelt, die aus Dämmmaterialien auf Basis von funktionalisierten Fasern, Sperrholzplatten mit biobasiertem Klebstoff und Produkten aus Pilzmycel bestehen können. Der gesamte Entwicklungsprozess folgt den Grundwerten des NEB. Diese werden mit Hilfe der Co-Creation-Labs umgesetzt und bieten damit eine Plattform für das Stakeholder-Engagement. Es wird ein strukturierter Prozess ermöglicht, durch den Stakeholder ihre Erkenntnisse beitragen und aktiv an der Entwicklung von bio-basierten Baustoffen teilnehmen können. Gleichzeitig wird auf diese Weise die Akzeptanz der entwickelten Materialien, Produkte und Lösungen durch Endbenutzer und Verbraucher maximiert.

Das Ziel von INGUMA ist es, den ökologischen Fußabdruck von Konsumgütern durch öffentlichen Dialog und innovative bio-basierte Materialien zu verringern.

ForestValue2 Projektaufruf beendet: 4 Projekte zur Förderung vorgeschlagen

Im Rahmen des transnationalen Aufrufs des ForestValue2 Netzwerkes zu den Themen "Resiliente nachhaltige Waldsysteme und -bewirtschaftung" sowie "Nachhaltige Holzbausysteme" wurden am 1.9.2023 insgesamt 25 Vorschläge eingereicht. Nach der formalen Prüfung sowie Untersuchung auf nationale Förderfähigkeit wurden 21 Vorschläge von einem unabhängigen internationalen Expertengremium wissenschaftlich bewertet. Anschließend wurden die in der Rangliste aufgeführten Vorschläge von den teilnehmenden Förderorganisationen mit den verfügbaren öffentlichen Mitteln abgeglichen. Es wurden 4 Vorschläge mit einer insgesamt angefragten Förderung von 4,7 Mio. € zur Finanzierung empfohlen:

  • CRESTIMB - Erhöhte Lebensdauer von innovativen Holzbausystemen (FI, IE, IT, NO, PL, SI)
  • TiREX - Framework for smart condition reassessment of Reclaimed Timber to eXtend the service life of long-lived wood products using non-destructive testing and automated data postprocessing (NO, ES, FI, LV, PL, SI)
  • SOSFOR - Erschließung nachhaltiger Betriebsräume für europäische Wälder (IT, DE, ES, NO, RO) – mit angefragter Förderung der dt. Partner durch das BMEL via die FNR

IFORPLAN - Innovative räumliche Waldplanung zur Unterstützung einer widerstandsfähigen multifunktionalen Waldbewirtschaftung (SI, EE, FI, PL)