Infobrief der FNR 03/2022:
Öffentliches Bauen und Sanieren mit Holz: FNR verstärkt Informationsmaßnahmen im Bereich Bauvergabe
Die Bundesregierung hat das Thema „Bauen mit Holz in Stadt und Land“ ganz oben auf die Prioritätenliste zur Erreichung der Klimaschutzziele gesetzt. Der Handlungsbedarf ist akut, denn das im Dezember 2019 in Kraft getretene Klimaschutzgesetz schreibt eine Absenkung der CO2-Emissionen im Bereich Bauen und Gebäude von derzeit 118 Millionen Tonnen auf 70 Millionen Tonnen schon bis 2030 vor.
Städte und Gemeinden spielen dabei eine ganz zentrale Rolle, denn sie sind gleichsam Bauherr, Genehmigungsbehörde, Gestalter von Bebauungsplänen und ein Vorbild für Dritte. Die seit zwei Jahren erfolgreich laufende Online-Seminarreihe der FNR „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ mit bis dato über 2.000 Teilnehmenden hat gezeigt: Das Interesse seitens kommunaler Bauherren und Institutionen an Holzbauprojekten ist groß. Doch es gibt noch viele Fragen zum „wie“, angesichts der deutlich anderen Planungs- und Umsetzungsprinzipien von Holzbauten im Vergleich zu konventionellen Bauten.
Begleitend zur Baufachinformation stellt die FNR deshalb öffentlichen Bauherren Informationen zur Bauvergabe und dem Einkauf von nachhaltigen Bauleistungen zur Verfügung. Zu den Angeboten zählen Publikationen sowie Präsenz- und Online-Veranstaltungen. Sie beinhalten u.a. Praxisbeispiele kommunaler Holzbauprojekte in ganz Deutschland, Informationen zu relevanten Gütezeichen beim Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen und Checklisten für Vergabeverfahren.
Seminarreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“
Am 15.11.2022 führt die FNR ihre Veranstaltungsreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ fort.
Unter dem Thema „Klimaneutrales Bauen öffentlicher Gebäude“ wird den Teilnehmern ein gelungenes Beispiel öffentlichen Bauens mit Holz vorgestellt, ein Praxisbericht zu Vergabeverfahren anhand des Schumacher Quartier Berlin Tegel gegeben und Lösungen in Form eines Informationstools für Kommunen aufgezeigt.
Berichte aus Praxis und Forschung bilden die Grundlage für Diskussionen und mögliche Lösungen, wie klimaneutrales Bauen öffentlicher Gebäude mit Holz im Zusammenspiel aller beteiligten Partner ermöglicht werden kann.

Am 15. November findet das 4. Online-Seminar aus der Reihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ 2022 statt. Bild: darknightsky – stock.adobe.com
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Neue Online-Seminarreihe „Nachhaltige Beschaffung“
2023 startet eine neue Online-Seminarreihe im Bereich Bioökonomie mit dem Titel „Nachhaltige Beschaffung mit nachwachsenden Rohstoffen“. Sie informiert über Möglichkeiten des umweltfreundlichen Einkaufs in verschiedenen Handlungsfeldern und richtet sich gezielt an Städte, Gemeinden sowie Institutionen der öffentlichen Hand.
Nachhaltige Beschaffung ist ein Grundbestandteil von behördlichen und kommunalen Nachhaltigkeitskonzepten und trägt maßgeblich zum Erreichen von Klimaschutzzielen bei. Die FNR unterstützt mit diesem Angebot das aktuelle Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit der Bundesregierung und bereitet die Themenfelder für Kommunen und andere Akteure auf.
Die Seminarreihe wird zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) und Deutscher Landkreistag (DLT) im Rahmen der 2022 geschlossenen „Ideellen Partnerschaft Klimaneutrale Kommune“ ausgerichtet.
Fünf retournierende Seminar-Module beschäftigen sich mit den Themen:
- 18.01.2023 | Green Meetings: Umweltfreundliche Veranstaltungen mit nachwachsenden Rohstoffen
- 15.03.2023 | Die umweltfreundliche Marketingausstattung: Drucksachen & Papiere richtig ausschreiben
- 27.04.2023 | Torfminderung und Kreislaufwirtschaft im kommunalen GaLaBau
- 20.09.2023 | Das nachwachsende Büro: Umweltfreundliche Beschaffung im Büromanagement
- 13.12.2023 | Der nachhaltige Liegenschaftsbetrieb: Handlungsfelder für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe
Veranstaltungsreihe „Grüne Wärme für Dörfer und Städte“
Die FNR veranstaltet in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB), dem Deutschen Landkreistag (DLT) seit März 2022 die Veranstaltungsreihe „Grüne Wärme für Dörfer und Städte – Planung, Förderung & Potenziale“. Sie bietet kommunalen Planern, Anlagenbetreibern und interessierten Bürgern Einblicke in Lösungen für erneuerbare Wärmeversorgung unter Einbeziehung von regional nachhaltig verfügbarer Biomasse.
Vorgestellt und diskutiert werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe:
- Beispiele erfolgreicher Bioenergie-Kommunen in Deutschland,
- verschiedene Energieversorgungssysteme,
- Planungs- und Umsetzungsschritte,
- Verfügbare Rohstoff- und Reststoffpotenziale sowie
- Geschäfts- und Finanzierungsmodelle.
Die Umsetzung der kostenfreien Seminare erfolgt in Kooperation mit der Initiative Holzwärme und zahlreichen Verbänden wie dem ZVSHK, dem BDH und HKI, dem DeSH, dem FVH sowie der Agentur für Erneuerbare Energien e. V.
Informationsreihe „Torfminderung in der öffentlichen Beschaffung“
Im Rahmen der Torfminderungsstrategie des BMEL führt die FNR umfangreiche Informationsmaßnamen für öffentlichen Einkäufer, kommunale Entscheider und Mitarbeiter von Stadtgrünämtern durch. Das Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Verwendung von torffreien Produkten als Teil des Klimaschutzes zu wecken.
In Anzeigen, Artikeln und Beiträgen wird über Handlungsfelder für den Einsatz torffreier Erden und Substrate berichtet. Zudem werden Alternativen aufgezeigt und Hinweise zur Marktrecherche sowie zur Umsetzung innerhalb lokaler Beschaffungskonzepte gegeben.

Nachhaltiges Grünflächen- und Liegenschaftsmanagement schließt die Auswahl von Erden und Substraten mit ein. Bild: FNR/Ute Papenfuss
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FNR stellt Messestand „Das Nachwachsende Büro“ für externe Veranstaltungen zur Verfügung
Der seit 2015 von der FNR unterhaltene Messestand „Das Nachwachsende Büro“ mit gleichnamiger Wanderausstellung hat durch die zahlreichen Initiativen zur klimaneutralen Verwaltung auf Bundes- und Landesebene neue Aktualität gewonnen. Er wurde im ersten Halbjahr 2022 grunderneuert und ist seit August wieder auf Tour. Das „Nachwachsende Büro" zeigt beispielhaft, in welchem Umfang – und vor allem mit welch geringem Aufwand – sich Arbeitsplätze heute nachhaltig gestalten lassen.
Der Messestand kann für Veranstaltungen und Ausstellungen gebucht werden. Das Angebot richtet sich vornehmlich an Bundesbehörden, Landesbehörden, Verbände und Kommunen, die auf das Thema nachhaltige biobasierte Büroausstattung aufmerksam machen möchten.

Deutschlands Büros sollen bis 2030 CO2-neutral werden. Das Nachwachsende Büro zeigt, wie es geht. FNR/alle-farben-foto/Papenfuss
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Veranstaltungen, Messen und Catering nachhaltig ausstatten
Im Rahmen des Fachtags für Nachhaltige Beschaffung am 25. August in Dortmund führte die FNR den Workshop „Green Meetings – Umweltfreundliche Veranstaltungen mit nachwachsenden Rohstoffen“ durch. Die Veranstaltung informierte über umweltfreundliches Veranstaltungsmanagement mit biobasierten Produkten, u. a. in den Bereichen Catering, Messetechnik und Messebau.
Neben einer Produktübersicht wurden Hinweise für öffentliche Ausschreibungen gegeben, denn bei der Organisation von Veranstaltungen sollten Nachhaltigkeitsaspekte auch beim Einkauf – z. B. im Rahmen der Leistungsbeschreibung – von Beginn an mitberücksichtigt werden.

Manuel Siewert, Erbauer des FNR-Messestandes „Das Nachwachsende Büro“, erläutert die Grundzüge eines nachhaltigen Messebaus, Bild: FNR/Kirchner
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Identifikation, Visualisierung und Analyse verwaltungsinterner Strukturen zur Förderung der öffentlichen Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen
Die Beschaffung ökologisch nachhaltiger Produkte seitens der öffentlichen Auftraggeber hat zwar offiziell einen höheren Stellenwert bekommen, insgesamt erscheint deren Bedeutung aktuell in der Gesamtschau aber nach wie vor eher gering zu sein. Viele Behörden begnügen sich mit einer klimabewussten Beschaffung einzelner Produktkategorien, eine umfassende nachhaltige Beschaffungsstrategie hat sich in der Breite noch nicht durchgesetzt – so das Fazit einer aktuellen Studie der Universität Würzburg.
Sie befasst sich mit der Situation der öffentlichen Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen in Deutschland. Dazu wurden über 1.000 Vergabestellen befragt, 60 Ausschreibungsplattformen analysiert und qualitative Interviews, u.a. in Best-Practice-Kommunen, geführt. Im Ergebnis lassen sich wichtige Erkenntnisse ableiten, mit denen Verwaltungen und Kommunen ihre Beschaffungsstrukturen erfolgreich klimaneutral umstellen können.
Das Projekt wurde vom BMEL gefördert.

Umfassende Studienergebnisse zur Nachhaltigen Beschaffung mit NawaRo in Deutschland wurden auf der Projektwebsite veröffentlicht. Bild: FNR/Ute Papenfuss