Infobrief der FNR 01/2023: 

Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“

Im Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ unterstützt das BMEL mit Stand von Februar 2023 862 Vorhaben mit insgesamt 253 Mio. €.

Die Aufteilung der Projekte auf die Förderbereiche erläutert die Grafik. Sie untergliedert den Förderbereich 3 „Biobasierte Produkte und Bioenergieträger“ in die Segmente „Energetische Konversion und Nutzung“ und „Stoffliche Konversion und Nutzung“. Zur Umsetzung des Förderprogramms hat das BMEL 12 Förderschwerpunkte veröffentlicht. Einen Überblick über alle aktuellen Forschungsvorhaben bietet die Projektdatenbank der FNR unter https://www.fnr.de/projektfoerderung/projektdatenbank-der-fnr.

Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“: Aufteilung der Fördermittel auf die Förderbereiche (Stand: 2.2023, Quelle: FNR)

Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“: Aufteilung der Fördermittel auf die Förderbereiche (Stand: 2.2023, Quelle: FNR)

Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ gestartet

Die FNR ist mit der Durchführung des neuen Förderprogramms „Klimaangepasstes Waldmanagement“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beauftragt. Es startete im November 2022 mit Veröffentlichung der Richtlinie für Zuwendungen zu einem klimaangepassten Waldmanagement. Damit führt das BMEL ein langfristiges Programm zur Förderung der Ökosystemleistungen des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement für private und kommunale Waldbesitzende ein. Unterstützt werden Betriebe, die ihre Wälder nach Kriterien bewirtschaften, die nachweislich sowohl über den gesetzlichen Standards als auch über bestehende Zertifizierungen hinausgehen. 900 Millionen Euro stehen dafür bis 2026 zur Verfügung.

Quelle: FNR 2021

Quelle: FNR 2021

Förderrichtlinie „Waldklimafonds“

Aus dem Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ (KTF) stehen Mittel zur Verfügung, um das Erreichen der energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung zu unterstützen. Durch den im Rahmen des KTF vom BMEL und dem BMUV gemeinsam eingesetzten Waldklimafonds werden Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau des CO2-Minderungspotenzials von Wald und Holz sowie zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel gefördert.

Derzeit werden über den Waldklimafonds 255 Projekte mit insgesamt rund 108 Mio. € gefördert. Die Aufteilung der Projekte auf die Förderbereiche im Waldklimafonds stellt die Grafik dar.

Ein Überblick über alle aktuellen Forschungsvorhaben im Waldklimafonds bietet die Darstellung unter https://www.waldklimafonds.de/foerderung/projektdatenbank.

Waldklimafonds: Aufteilung der Fördermittel auf die Förderbereiche (Stand: 2.2023, Quelle: FNR)

Waldklimafonds: Aufteilung der Fördermittel auf die Förderbereiche (Stand: 2.2023, Quelle: FNR)

Maßnahmen zum Moorbodenschutz/Torfminderungsstrategie

Klimawirksame Maßnahmen zum Schutz von Moorböden sowie die Minderung des Einsatzes von Torf sind ein Bestandteil des Klimaschutzpaketes der Bundesregierung. Das BMEL stellt hierfür Mittel aus dem Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ (KTF) zur Verfügung.

Die FNR ist vom BMEL beauftragt, die Förderung

  • von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Torfminderung und zum Moorbodenschutz, aber auch
  • für Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Torfersatz im Hobby- und Friedhofsgartenbau sowie zum Moorbodenschutz

als Projektträger zu betreuen. Mit Stand von Februar 2023 betreut die FNR 53 Projekte mit einem Fördermittelvolumen von 24,4 Mio. €. Die Fach- und Verbraucherinformation zum Thema Torfminderung rundet das Handlungsfeld der FNR ab.

Blumen pflanzen im Garten

Bild: ©Leika production/stock.adobe.com

Reduzierung der Emissionen aus Wirtschaftsdüngern

Tierische Exkremente wie Gülle, Jauche, Mist oder Hühnertrockenkot fallen in viehhaltenden Betrieben in erheblichen Mengen an und werden zu Düngezwecken überwiegend auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht. Durch die Lagerung und Ausbringung setzen sie in Deutschland jedoch klimarelevante Methanemissionen in einer Größenordnung von rund 5,8 Mio. t CO2-Äq. jährlich frei. Diese Emissionen gilt es im Sinne einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und klimafreundlichen Landwirtschaft so weit wie möglich zu vermeiden.

Die Vergärung von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen ist eine technisch und wirtschaftlich etablierte Lösung, um Methanemissionen aus der Tierhaltung zu reduzieren. Im Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung ist die verstärkte Wirtschaftsdüngervergärung als eine wichtige Maßnahme für den Sektor Landwirtschaft definiert. Um den Anteil an Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen zu erhöhen fördert das BMEL durch den Projektträger FNR Vorhaben in folgenden Bereichen:

  • Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur energetischen und emissionsmindernden Nutzung von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen
  • Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Erhöhung des Anteils von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen
  • Investitionen in emissionsmindernde Maßnahmen zur Vergärung von Wirtschaftsdüngern

Derzeit (Stand: Februar 2023) begleitet die FNR 65 Projekte mit einem Fördermittelvolumen von 10,7 Mio. €. Die Mittel werden aus dem Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ (KTF) der Bundesregierung bereitgestellt.

Biogasanlage zur Güllevergärung, Quelle: NQ-Anlagentechnik GmbH

Biogasanlage zur Güllevergärung, Quelle: NQ-Anlagentechnik GmbH

Förderung zur Abdeckung von Gärproduktlagern auch für Nawaro-Biogasanlagen

Die Förderrichtlinie „Investitionen in emissionsmindernde Maßnahmen bei der Vergärung von Wirtschaftsdüngern“, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Februar 2022 veröffentlicht hat, zielt auf die Unterstützung von Anlagenbetreibern bei Investitionen in den Klimaschutz ab. Was viele nicht wissen: Eine gasdichte Abdeckung von Gärproduktlagern wird auch bei Biogasanlagen gefördert, die keinen Wirtschaftsdünger vergären.

Zudem wurden die Anforderungen zur Steigerung der Wirtschaftsdüngermenge überarbeitet. Anlagen, die bereits einen großen Anteil Wirtschaftsdünger vergären, waren bislang von der Förderung ausgeschlossen. Durch die Anpassung wird neben der relativen auch die absolute Steigerung der Wirtschaftsdüngermenge berücksichtigt.

Fotomontage mit Biogasanlage und Kühen, Quelle: FNR 2022

Durch die Vergärung von Gülle werden erneuerbare Energieträger bereitgestellt und THG-Emissionen eingespart. Quelle: FNR 2022

Regenerative Biokraftstoffe

Gemeinsam mit dem Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH betreut die FNR die Förderrichtlinie zur Entwicklung regenerativer Kraftstoffe des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Die Richtlinie zielt vor allem auf Forschungs-, Demonstrations- und Pilotvorhaben ab, in ihrem Rahmen wird auch der Markthochlauf fortschrittlicher Biokraftstoffe unterstützt.

Aktueller Förderaufruf: Entwicklung strombasierter Kraftstoffe und fortschrittlicher Biokraftstoffe für maritime Anwendungen

Eine notwendige Voraussetzung zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor ist vor allem das Inverkehrbringen von regenerativen Kraftstoffen im Luft- und Schiffsverkehr aber auch im Straßenverkehr. In den letzten Jahren wurde die Forschung und Entwicklung zur Erzeugung von fortschrittlichen Biokraftstoffen sowie von grünem Wasserstoff und darauf aufbauenden Kraftstoffen deutlich vorangetrieben.  

Das Ziel dieses Förderaufrufs ist es, diverse Erzeugungspfade regenerativer Schiffskraftstoffe weiterzuentwickeln. Dazu gilt es diese in Abhängigkeit der jeweiligen technologischen Reife mindestens in relevanter Einsatzumgebung für maritime Anwendungen zu erproben und wo bereits möglich, diese auf einen Pilot- oder Demonstrationsmaßstab für das relevante Einsatzumfeld bis hin zum maritimen Realeinsatz zu überführen.

Der Förderaufruf wurde im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung regenerativer Kraftstoffe“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) veröffentlicht. Als Projektträger sind mit der Durchführung der Fördermaßnahme die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH und die FNR betraut.

Containerschiff auf der Elbe; Quelle: stock.adobe.com-fokussiert

Biokraftstoffe als klimaneutrale Schiffsantriebe; Quelle: stock.adobe.com-fokussiert

BMEL-Förderaufruf: Emissionsvermeidung durch die Vergärung von Wirtschaftsdüngern und hofeigenen Reststoffen

Im Klimaschutzprogramm 2030 hat die Bundesregierung das Ziel verankert, die Vergärung von Wirtschaftsdüngern tierischer Herkunft und landwirtschaftlicher Reststoffe zu stärken. Mit dem neuen Förderaufruf sollen Forschungsvorhaben initiiert werden, die zur Stärkung der Biogasnutzung aus Wirtschaftsdüngern und landwirtschaftlichen Reststoffen sowie zur Emissionsvermeidung beim Wirtschaftsdüngermanagement beitragen. Es sollen innovative Technologien und Konzepte zur Effizienzsteigerung und Optimierung der Wirtschaftsdüngervergärung entwickelt, Untersuchungen zum Einsatz landwirtschaftlicher Reststoffe als Co-Substrat durchgeführt und betriebswirtschaftliche Fragestellungen betrachtet werden. Ein themenoffener Förderbereich bietet die Möglichkeit, spezielle Forschungsfragen zu bearbeiten, deren Lösungen zur Stärkung der Wirtschaftsdüngervergärung bzw. zur Emissionsvermeidung beim Wirtschaftsdüngermanagement beitragen.

Projektskizzen können bis zum 19. April 2023 bei der FNR eingereicht werden.

Envitec Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk BHKW, Quelle: FNR/Joerg Böthling

Biogaserzeugung aus Wirtschaftsdüngern, Quelle: FNR/Joerg Böthling