Infobrief der FNR 02/2024: 

Europäische Forst- & Holz-Konferenz in Berlin - Von WoodWisdom-Net bis ForestValue

„20 years pioneering progress in European Forestry & Wood Tech“ ist der Titel der zweitägigen Konferenz des Netzwerkes ForestValue2, die vom 1.-2.10.2024 im Berliner W3.Hub sowie online stattfindet. Neben Vorstellungen aktueller europäischer Forschungsprojekte gibt es hochkarätige Vorträge und Diskussionen aus Industrie, Politik sowie von weiteren Netzwerken. In interaktiver Gruppenarbeit werden neue Kontakte zwischen den Teilnehmern angeregt und sinnvolle neue Erkenntnisse erarbeitet.

Die HORIZON Coordination and Support Action (CSA) „ForestValue2 - Innovative forstbasierte Bioökonomie“ begann am 1.1.2023 und läuft für 5 Jahre. Die Initiative besteht aus 14 Förderorganisationen und Ministerien aus 11 Mitgliedstaaten der Europäischen Union - FI, IE, DE, ES, SI, LV, PL, SK, IT, EE, RO - und in einem assoziierten Land (NO).

Seit 2004 kooperierten diverse forstlich fokussierte Förderorganisationen und Ministerien bereits in den Vorläufernetzwerken WoodWisdomNet, ForestValue, SumForest sowie Foresterra und förderten zusammen über 80 europäische Kooperationsprojekte.

EUFORE präsentiert ersten Entwurf der Strategischen Forschungs- und Innovationsagenda Wald und Holz

Am 16. Mai stellten die EUFORE-Projektpartner den ersten Entwurf der Strategischen Forschungs- und Innovationsagenda Wald und Holz (SRIA) vor. Dieser basiert auf den Ergebnissen von sechs vorangegangenen regionalen Stakeholder-Workshops mit knapp 200 Teilnehmenden aus 30 europäischen Ländern sowie den Ausarbeitungen der sogenannten Thematischen Arbeitsgruppen. In diesen vier Arbeitsgruppen kamen seit Anfang des Jahres im Verlauf mehrerer Treffen über 50 Stakeholder aus Forschung, Wissenschaft, Politik und Verwaltung, Industrie sowie Zivilgesellschaft zusammen.

Gemeinsam diskutierten sie für die vier Themenfelder „Waldökologie“, „Waldbewirtschaftung“, „Waldprodukte“ sowie „Soziale Aspekte und Politik“, auf welche Fragen in naher Zukunft besonders dringlich Antworten gefunden werden müssen, um einerseits die Potenziale unserer Wälder voll auszuschöpfen und andererseits den zahlreichen Ansprüchen und Herausforderungen, die sich insbesondere aus dem Klimawandel ergeben, gerecht zu werden. Jede der vier Arbeitsgruppen wurde von je einem EUFORE-Projektpartner geleitet.

Die Präsentation des Entwurfes der SRIA wurde begleitet von Statements der verschiedenen Stakeholder-Gruppen. Sie hatten in kurzen Redebeiträgen die Möglichkeit, die aus ihrer Sicht drängendsten Forschungsfragen der nächsten Zukunft noch einmal zu unterstreichen. Anschließend stellten die Leiterinnen und Leiter der Thematischen Arbeitsgruppen die einzelnen Kapitel der SRIA vor.

Dieser erste Entwurf der SRIA wird nach der Durchsicht und Kommentierung durch die EU-Kommission weiterbearbeitet und insbesondere um eine Roadmap zur Umsetzung der SRIA und der zukünftigen Europäischen Partnerschaft „Forests and Forestry for a Sustainable Future“ erweitert. Dies erfolgt weiterhin in enger Kooperation mit den Stakeholdern. Hierzu werden weitere Beteiligungsformate wie eine online-Konsultation, Workshops und weitere Treffen der Thematischen Arbeitsgruppen durchgeführt. 

Die FNR ist im Projekt EUFORE für die Koordinierung der verschiedenen Stakeholder verantwortlich und leitet das entsprechende Arbeitspaket. Zur Erarbeitung der SRIA trägt die FNR insbesondere durch das Management der vier Thematischen Arbeitsgruppen bei. So unterstützt die FNR deren Leiterinnen und Leiter bei der Kommunikation und Zusammenarbeit mit den beteiligten Stakeholdern, plant und implementiert zahlreiche Beteiligungsformate.

EUFORE

Skizze: Oliver Brendel/ INRAE

IEA Bioenergy auf dem Weg ins nächste Triennium

Bei der 93. Sitzung des Lenkungsausschusses von IEA Bioenergy, die virtuell vom 13. bis 16.5.24 stattfand, wurden die Weichen für die Ausrichtung und Arbeitsschwerpunkte des Netzwerks für die Jahre 2025 bis 2027 gestellt.

Die strategischen Ziele von IEA Bioenergy mit derzeit 23 Partnerländern und der Europäischen Kommission betrachten nachhaltige Bioenergie im Rahmen einer umfassenderen Kreislaufwirtschaft und des Beitrags zu den internationalen Klimazielen und anderen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDG). Die elf Unternetzwerke (Tasks), die für die kommenden Jahre beschlossen wurden, setzen laufende Aktivitäten fort. Wissenschaftlich fundierte Informationen zur Unterstützung der technologischen Innovation, der Entwicklung von Strategien und der Markteinführung sollen erarbeitet werden. Das Verständnis der wichtigsten Merkmale der Nachhaltigkeit von Bioenergiesystemen, einschließlich der Biomasseressourcen, der Verknüpfung mit der biologischen Vielfalt, der Klimaauswirkungen und der sozioökonomischen Auswirkungen, z. B. des Beitrags zur lokalen Energiesicherheit soll verbessert werden. Schließlich sollen Synergien zwischen nachhaltigen Bioenergiesystemen und anderen sauberen Energietechnologien und biobasierten Sektoren erforscht werden.

Deutschland wird sich, mit Unterstützung des BMEL, voraussichtlich an allen Aktivitäten beteiligen und sie zum Teil leiten.