Infobrief der FNR 03/2022:
Wissenswertes zum Thema „Kaskadennutzung und Kreislaufwirtschaft“
Kaskadennutzung und Kreislaufwirtschaft – hinter diesen Begriffen verbergen sich Ansätze, die den verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit den nur begrenzt zur Verfügung stehenden Ressourcen – insbesondere Holz – beschreiben. Schließlich lässt sich Holz – einmal geerntet – mehrfach nutzen. Dies trägt zur Versorgungssicherheit, zur Einsparung fossiler Ressourcen, zum Klima- und Umweltschutz und Wertschöpfung im Cluster Forst und Holz bei.
Die FNR stellt interessante Informationen, hilfreiche Begriffsdefinitionen und die vielfältigen Vorteile der Kaskadennutzung und Kreislaufwirtschaft einem Wissenswerten zusammen.
FNR auf dem 15. Europäischen Holzkongress
Am 19. und 20. Oktober 2022 findet der 15. Europäische Holzkongress „Effizientes Bauen mit Holz im urbanen Raum“ in Köln statt. Die größte Holzbautagung Deutschlands bietet Baufachleuten die Gelegenheit, sich über das städtische Bauen mit dem Klimaschutz-Baustoff Holz zu informieren und auszutauschen. Höhepunkte im EBH-Programm sind diesmal die Verleihung des „Holzbaupreises NRW 2022“ und ein Vortrag von Paul Brannen über den „European Green Deal“ und das Projekt „New European Bauhaus“.
Wie in den Vorjahren wird der EBH gemeinsam von FORUM HOLZBAU und der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen sowie dem Landesbeitrat Holz NRW durchgeführt. In der Fachausstellung informiert die FNR über das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen und die Charta für Holz 2.0.
Seminarreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“
Am 15.11.2022 führt die FNR ihre Veranstaltungsreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ fort.
Unter dem Thema „Klimaneutrales Bauen öffentlicher Gebäude“ wird den Teilnehmern ein gelungenes Beispiel öffentlichen Bauens mit Holz vorgestellt, ein Praxisbericht zu Vergabeverfahren anhand des Schumacher Quartier Berlin Tegel gegeben und Lösungen in Form eines Informationstools für Kommunen aufgezeigt.
Berichte aus Praxis und Forschung bilden die Grundlage für Diskussionen und mögliche Lösungen, wie klimaneutrales Bauen öffentlicher Gebäude mit Holz im Zusammenspiel aller beteiligten Partner ermöglicht werden kann.

Am 15. November findet das 4. Online-Seminar aus der Reihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ 2022 statt. Bild: darknightsky – stock.adobe.com
Links:
Auf Zukunftskurs mit Laubholz: jetzt anmelden und mitdiskutieren auf der Charta für Holz 2.0-Veranstaltung am 29.11.22
Erfahren Sie mehr über innovative Laubholzanwendungen und die Chancen und Potenziale einer zukunftsfähigen Nutzung von Laubholz und diskutieren Sie mit hochkarätigen Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Naturschutz, wie sich eine Laubholznutzung mit Ansprüchen an Naturschutz und Biodiversität in Einklang bringen lässt.
Die Veranstaltung „Potenziale von Laubholz für zukunftsfähige Produkte“ findet am 29.11.2022 in Berlin in Kooperation mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung und dem Rat für Formgebung statt: jetzt anmelden unter: www.charta-fuer-holz.de/charta-aktivitaeten/charta-fuer-holz-20-im-dialog-2022.
Clustertagung Berlin
Teil des Charta-für Holz 2.0-Prozesses sind regelmäßige Tagungen des Clusters Forst & Holz. Unter Mitwirkung der entsprechenden Arbeitsgemeinschaft wird die nächste Versammlung am 30.11.2022 in Berlin im innovativen Holzgebäude B-Part organisiert. Auf der Tagung werden aktuelle Themen wie Digitalisierung, Fachkräftemangel und regionale Holzbauinitiativen diskutiert und die Beitragsmöglichkeiten von Landesbeiräten und Clusterinitiativen zur effizienten und ressourcenschonenden Holznutzung erörtert. Die Tagung soll die bessere Vernetzung der teilnehmenden Vertreter der Forst- und Holzbranche unterstützen und vorantreiben.
Kommunikatorentreffen der Charta für Holz
Um sich über die steigenden Ansprüchen an Klimaschutz, Ressourcenverfügbarkeit, Biodiversität in der öffentlichen Kommunikation auszutauschen, ist im Rahmen der Charta für Holz 2.0 ein Treffen der Pressesprecherinnen und -sprecher bzw. Öffentlichkeitsreferentinnen und -referenten aus dem Cluster Forst und Holz geplant. Ziel ist es, gemeinsam Ideen zu diskutieren, um auf diese Situation mit einer angepassten Kommunikationsstrategie zu reagieren. Das Kommunikatorentreffen wird im Rahmen der Grünen Woche Ende Januar 2023 als Tagesveranstaltung stattfinden.
Zwischen Klimakrise und Kreislaufwirtschaft: Charta für Holz 2.0 Kennzahlenbericht 2021 Forst & Holz veröffentlicht
Die Klimakrise und der große Druck auf natürliche Ressourcen stellen den Cluster Forst & Holz kontinuierlich vor Herausforderungen. Das belegt der aktuelle „Kennzahlenbericht 2021 Forst & Holz“. Vor allem Hitze, Dürre, Stürme und Insektenbefall haben zu teilweise gravierenden Veränderungen geführt. So hat sich z. B. der Anteil von Kalamitätsholz am Gesamtholzeinschlag verdreifacht. Während die Holzproduktespeicherwirkung dadurch gestiegen ist, ist die Waldspeicherwirkung gesunken. Potenzial besteht nach wie vor bei der Steigerung der Speicherwirkung von Kohlenstoff in Holzprodukten, insbesondere durch einen mehrfach stofflichen Einsatz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
Der Bericht betrachtet 15 verschiedene Kennzahlen des Clusters Forst & Holz und hilft damit, den Handlungsbedarf im Charta-Dialogprozess fortlaufend anzupassen. Er ist Bestandteil der durch das Thünen-Institut durchgeführten Evaluation der Charta für Holz 2.0.
XyloSolv – Buchenholz als Pharma-Rohstoff
Im Verbundprojekt Xylosolv ist es gelungen, ein hydrothermales Verfahren zur Xylangewinnung mit dem vom Fraunhofer CBP weiter entwickelten Organosolv-Verfahren so zu kombinieren, dass im Prozess neben Xylan auch andere Holzbestandteile wie Lignin und Faserstoffe nutzbar werden. Damit steht nun die weltweit erste industrielle Extraktionsanlage für Xylan aus Buchenholz vor der Realisierung.
Wenn auch ein zunächst angedachter kontinuierlicher Prozess nicht realisiert werden konnte, weil dadurch die gewünschten Xylanspezifikationen ausblieben, so konnten die Forschenden doch ein mehrstufiges Verfahren zur Extraktion der anvisierten Bestandteile aus Buchenholz entwickeln, das eine genaue Steuerung der Eigenschaften erlaubt, eine hohe Xylan-Ausbeute erzielt und den Einsatz von organischem Lösungsmittel einspart.
Aufgrund dieser positiven Projektergebnisse ist für 2025 die Umsetzung des Verfahrens in einer ersten Pilotanlage für Xylan aus Buchenholz am Standort Bucha geplant.

Unter dem Mikroskop erinnert es an Wattebäusche, ist aber hochreines, getrocknetes Xylangranulat. Aufgrund der sehr guten Rieselfähigkeit, des hohen Trockengehaltes und weil es staubfrei ist, lässt es sich hervorragend verarbeiten. Quelle: Glatt Ingenieurtechnik GmbH